An End to a Never-ending Story | By : DarkSerapha Category: Dragon Ball Z > Yaoi - Male/Male Views: 777 -:- Recommendations : 0 -:- Currently Reading : 0 |
Disclaimer: I do not own DragonballZ, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story. |
Anmerkung:
This is the same story as „An End to a Neverending
Story“, just translated into german.
Die Geschichte spielt lose einige Jahre nach dem Ende von DBZ. Bra wurde allerdings nie geboren. GT spielt keine Rolle.
Disclaimer:
Die Charaktere in der folgenden Geschichte gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Aber mal ehrlich, der Mann hat keinen Sinn für
Romantik, oder? Also helfe ich ihm quasi aus… und ich berechne noch nicht mal
ein Honorar dafür. Bin ich nicht selbstlos?
Mugenni
Monogatari no Owari
(Das Ende einer Unendlichen
Geschichte)
Es ist eine unendliche Geschichte. Wir bekämpfen einander, wir fordern
einander heraus, er unterwirft mich einmal mehr - ich versage ein weiteres Mal.
Es wird immer so weiter gehen, es wird uns verfolgen, wird uns – vielleicht –
am Ende zerstören. Zumindest mich wird es mit Sicherheit vernichten. Es ist
schon fast soweit. Ich werde der unendlichen Geschichte ein Ende machen.
Er versteht es nicht. Er hat es niemals verstanden. Hat meine wahren Gefühle
nie erkannt. Wenn ich doch nur einmal nach unserer ersten Begegnung in der Lage
gewesen wäre, ihn im fairen Kampf zu schlagen... nur ein einziges Mal... ich
hätte es ihm sagen können. Aber er war immer stärker. Ich verstehe es noch
immer nicht. Er hat mich immer besiegt. Ich war unterlegen. Also akzeptiere ich
mein Schicksal und – schwieg.
Nun ja, Schweigen kann man das vielleicht nicht nennen. Ich hab ihn
schließlich oft genug beschimpft – ihm all die Schimpfnamen gegeben, die mir
gerade einfielen – aber das war letztendlich nichts mehr als eine dürftige
Maske für mein verletztes und einsames Herz. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit
sagen, also täuschte ich ihn – so lange, bis ich mich in einem Netz aus Lügen
verstrickt hatte, aus dem wir beide uns nicht mehr befreien konnten.
Es blieb mir keine Wahl, als weiter die undankbare, hasserfüllte Kreatur zu
spielen, die sie alle zu kennen glaubten. Keiner von ihnen dachte, dass ich
fähig wäre, Gefühle zu haben – oder gar ein Herz zu besitzen. Bulma... sie war
vielleicht die einzige Ausnahme, aber auch sie fiel letztendlich meiner
kunstvollen Täuschung zum Opfer und versagte darin, durch all die Masken und
Barrieren zu schauen, die ich um mich herum aufgebaut habe – um mich zu
schützen – vor dem Schmerz. Es war umsonst.
Und er... er konnte natürlich nicht sehen, was in mir vorging, naive
Frohnatur, die er immer ist – baka – ach, ich fange schon wieder an, ihn mit
Schimpfnamen zu belegen – baka, bakayaro,
drittklassiger Bastard, Unterklasse-Feigling - Ich kann nicht anders.. es tut
so weh.
Wie könnte er auch je verstehen. Er hat alle Erinnerungen an die
traditionelle Erziehung verloren, die ihm, wenn auch
nur kurz, so doch zumindest irgendwann einmal zuteil geworden sein muss. Er
erinnert sich nicht an seine saiyanische Herkunft.
Und damit erinnert er sich auch nicht an die Rituale, die Symbole, die Bräuche.
Er wurde hier auf der Erde erzogen, er glaubt sicher, dass es nur zwischen Mann
und Frau Liebe geben kann... was für eine eingeschränkte Sichtweise die Erdlinge doch haben. Er weiß nichts von den Ritualen und
das bedeutet, er weiß nichts davon, was es heißt, sich zu binden. Sich wirklich
und wahrhaftig mit Geist und Seele zu binden, so wie es nur Saiyajin tun. Es
gab eine Zeit, als ich dachte, dass er endlich etwas ahnen würde, aber er fuhr
fort, mich zu besiegen, er gab mir kein Zeichen… das ließ für mich nur den
Schluss zu, dass er mich nicht akzeptierte, dass er keinen Respekt für mich
fühlte... und mich zurückwies. Damals hätte ich mich beinahe umgebracht.
Richtig, ich HABE mich umgebracht - mit ein bisschen Hilfe von einem
gewissen Dämon. Ich hatte nicht erwartet, dass das Leben nach dem Tode genauso
voller Enttäuschungen und Schmerzen sein würde wie das Leben diesseits. Aber es
wurde mir erlaubt, meinen Körper zu behalten, während meine Seele nicht den
Frieden fand, den sie so sehnlichst herbei wünschte.
Und es wurde mir –als ob das eine Gnade wäre! – erlaubt, zu schauen – ihn zu
beobachten! Und dann schickten sie mich zurück zur Erde – ich hatte es mir
heimlich gewünscht, aber es war eine grausame Qual, diesen Wunsch gewährt zu
bekommen. Um ihn einmal mehr wieder zu sehen. Aber ja – ich war dankbar.
Dankbar, weil ich eine erstaunliche Entdeckung machte – er hatte noch immer
nicht die geringste Idee, was in mir vorging. Ahnungslos wie immer. Irgendwie
war das tröstlich. Er wies mich – zumindest dachte ich das - nicht absichtlich
zurück…
Und er blieb so ahnungslos, obwohl ich, denke ich, während der folgenden
Kämpfe wirklich jeden Hinweis gab, den mir mein Stolz erlaubte. Ja. Ich ließ
meinen Stolz beiseite und zeigte meine Gefühle beinahe offen. Für meine
Verhältnisse, heißt das. Aber es war nicht genug. Ich konnte es nicht sagen.
Ich.. ich konnte nicht. Ich bin der Prinz der Saiyajin, ich bin Angehöriger der
königlichen Eliteklasse - so bedeutungslos das jetzt auch sein mag - ich kann
und ich will mein Herz nicht einfach auf einem Silbertablett verschenken!
Sich binden und einander zu ergeben ist für Saiyajins
ein sehr komplexer Prozess. Es involviert nicht nur zwei Herzen – was schwierig
genug wäre - sondern auch zwei sehr aggressive Temperamente und sture
Willenskräfte. Selbst hier auf Chikiyu-sei, auf der
Erde, ist es nicht gerade einfach, einen Partner zu finden, wie ich in all der
Zeit immer wieder – leicht amüsiert - beobachten konnte. Dabei sind sie hier
telepathisch gesehen so gut wie blind. Trotzdem – oder gerade deswegen? - neigen
die Erdlinge dazu, sich in hoffnungslose
Liebesaffären zu verstricken. Aber auf Vegeta-sei –
dort war es noch weitaus komplizierter. Und am allerschwierigsten war es für
einen Angehörigen der königlichen Familie.
All die Formalitäten, die es zu beachten gälte - das meiste davon habe ich
längst vergessen und als nutzlos abgehakt – wertloser Ballast, da der Planet
samt meiner stolzen Rasse lange schon ausgelöscht ist. Es gibt keinen „Ring der
inneren Flamme“ mehr, den ich meinem Angebeteten schenken könnte, um meine
Gefühle offiziell korrekt auszudrücken, keinen „Grossen Ball der dunkelsten
Schatten“ mehr, auf dem ich um einen ersten Tanz bitten, keinen Triumphbogen
der brennenden Rose, unter dem ich einen ersten Kuss stehlen könnte… alles
fort. Für immer.
Meine gesamte Vergangenheit ist zerstört worden und darum bin ich unfähig,
mir eine Zukunft aufzubauen. Ich schwebe im Nichts, zwischen den Zeiten und
Welten, und es gibt nichts, was mich hält, auffängt, mit dieser Welt verbindet
– seiner Welt. Denn er lebt ganz und gar in der Gegenwart, weder der
Vergangenheit hinterher trauernd, noch von der Zukunft träumend, sondern
einfach in den Wundern dieser exquisiten Welt schwelgend. Ja, ich gebe es
ungern zu, aber so ist sie: faszinierend und fesselnd, diese Welt – genau wie
er. So wunderschön. Die ebenholzschwarzen Haare, die diesen unglaublichen
Goldton annehmen, wann immer er sich verwandelt. Diese dunklen Augen, die so
unschuldig in die meinen schauen, unwissend, die Dunkelheit in mir nicht sehend,
nicht verstehend.
Er hat niemals geglaubt, was andere über mich sagten. Zwar waren wir zuerst
Feinde, aber irgendwie – es ist mir bis heute ein Rätsel, wie – kam er zu dem
Schluss, dass ich nicht wirklich böse sei, dass ich einen guten Kern besäße,
und seitdem hat er diesen Glauben an mich niemals wieder verloren.
Erstaunlich,. Unbegreiflich. Er ist ein wandelndes Geheimnis. Vielleicht war es
das, was mich veränderte, was meine Seele erhellte - und mein Herz entflammte.
Vielleicht war es das, was meine Liebe zu ihm entfachte. Sein unbedingter
Glaube an das Gute, selbst in den finsteren Schattentiefen meiner Seele. Und
sein Vertrauen, dass ich würdig sei, erst sein Gegner und dann, später, sein
Freund zu sein. Auch wenn ich das niemals zugegeben hätte, das war das erste
Mal, dass ich wirklich froh war. Das war der Zeitpunkt, als ich einen ersten
Hoffnungsschimmer sah, das wir – eines fernen Tages –
mehr sein könnten als nur Gegner, Kampfgefährten, Freunde.
Und so trainierte ich weiter, um ihn herauszufordern, um mich seines
Vertrauens würdig zu erweisen, immer auf ein Zeichen wartend... das niemals
kam. Ich konnte mich anstrengen wie ich wollte, konnte Grenze um Grenze
durchbrechen – er war immer schon vor mir dort gewesen. Ich war niemals in der
Lage, auch nur annähernd seinen Grad schierer Macht zu erreichen. Er blieb der
Sieger, der Überlegene. Meine Hoffnungen wurden grausam zerstört. So lange, wie
ich nicht einmal in der Lage war, ihm die Stirn zu bieten, von einem Sieg ganz
zu schweigen, war es mir nicht erlaubt, über meine Gefühle zu sprechen. Ich war
– und bin – seiner nicht würdig. Dies war mir während meiner Erziehung so oft
gesagt und so tief eingepflanzt worden, dass dies zu missachten eine
Verleugnung meiner Selbst bedeutet hätte. Es hätte mich zerstört, mein
innerstes Ich bedroht, den Kern dessen, was ich bin. Ich konnte es nicht
ignorieren.
Jetzt bin ich es müde. So viele verlorene Jahre. So viele Nächte voller
Verlangen. So viele unerfüllte Träume. Und er ist noch immer da, fordert mich
durch seine Präsenz alleine heraus. Immer lächelnd, immer freundlich und
geduldig bleibend, immer höflich – kurz bevor er mich in Grund und Boden
stampft oder in eine Mauer schmettert. Natürlich gebe ich nicht auf, niemals. Ich
kämpfe mit aller Macht und ich schlage zurück. Ich habe meinen Teil darin
getan, ihn zu bekämpfen, zu demütigen und zu verletzen. In mehr als einem
Sinne. Es ihm zurück zu zahlen, wann immer er mich verletzte, auch wenn ich
weiß, dass er sich nicht bewusst war, wie sehr er mir wehtat. Ja, ich habe es
mit Absicht getan, um dem in meinem wild klopfenden Herzen wütenden Schmerz zu
entkommen, aber es hat niemals gewirkt. Es wurde nur schlimmer, und mein Zorn
dann größer. Er entschuldigte sich bei mir, wenn er mich wieder einmal zum
Verlierer gestempelt hatte, lächelnd und fröhlich in seiner normalen
Gutmütigkeit. Nichts sehend. Nichts verstehend. Vielleicht sah er, aber wollte
nicht verstehen?
Egal.
Ich werde dies alles beenden. Ich habe immer meine eigenen Entscheidungen
getroffen und so treffe ich auch diese. Ich war immer konsequent bis zum
letzten, und ich bin es auch dieses Mal. Mein ganzes Leben lang, seit wir uns
begegnet sind, war es mein Ziel, ihn zu besiegen - und mich endlich seiner
würdig zu erweisen. Aber es war nicht möglich. Wird es niemals sein. Er ist mir
immer einen Schritt voraus.
Die ist der „Dolch der letzten Ehre“. Er hat nicht wenigen Mitgliedern der
königlichen Familie von Vegeta-sei den Tod gebracht.
Es ist die einzige ehrenhafte Alternative, wenn alle Vernunft und Hoffnung fort
sind. Für immer.
Normalerweise würde dies ein sehr komplexes Ritual erfordern. Es würde
bedeuten, dass die drei besten Freunde dem Krieger Ehre erweisen, indem sie
eine Rede über die erreichten Dinge in seinem Leben halten und seine Tugenden
und Auszeichnungen preisen. Zehn königliche Palastwachen würden ausgewählt
werden, um Seite an Seite mit ihrem Herrn diesen letzten Weg anzutreten. Der
Krieger würde in das königliche Purpur gekleidet werden. Und er würde den
letzten Segen des Hohepriesters erhalten. Eine Woche
der Staatstrauer würde hernach ausgerufen werden, und das gesamte Volk würde
klagen.
All das ist mir verwehrt. Es ist längst nicht mehr möglich. Alles, was mir
noch übrig bleibt, ist dieser Dolch, den ich damals mit mir genommen habe, aus
Gründen, die ich schon lange zu vergessen versucht habe. Als Freezer kam, um mich zu holen. Ah ja.. ich nahm den Dolch
mit mir, WEIL Freezer kam, um mich zu holen… warum
nur habe ich ihn nicht schon lange vor dem heutigen Tage benutzt…? Das alles
ist lange, lange her und dies ist nicht die Zeit, um über Dinge nachzugrübeln,
die man sowieso nicht mehr ändern kann – oder?
Obwohl… vielleicht ist das der Grund, warum ich mich niemals würdige gefühlt
habe, ihm zu sagen, was ich fühlte. Weil ich befleckt war nach so vielen Jahren
des Missbrauchs, den ich nicht verhindern konnte. Nach den vielen furchtbaren
Dingen, die ich erst zu tun gezwungen wurde und später tat, damit sie mir nicht
angetan wurden. Das ist keine Entschuldigung, das ist mir klar. Meine Seele ist
so schwarz. Wie hätte ich es je wagen dürfen, mich einem so reinen Licht zu
nähern, wie er es ist? Wie hätte ich - ohne dieses Licht zu verderben? Könnte
das einer der Gründe sein, warum mein Stolz es nie zuließ, dass ich ihm einfach
meine Gefühle gestand? Weil ich irgendwie immer hoffte, eines Tages von dieser
Schuld befreit zu sein?
Was für ein dummer, nutzloser und törichter Wunsch. So töricht wie diese
Grübeleien.
Ich habe mich entschieden, inmitten von Schönheit diese Welt zu verlassen.
Selbstverständlich hätte ich es vorgezogen, den Tod eines Kriegers zu sterben,
würdig meiner Bestimmung und meiner Rasse. Bis zum Ende kämpfen, mit allem, was
ich habe und bin und ohne etwas bedauern zu müssen. Aber da es auf dem ganzen
verdammten Planeten nur eine einzige Kreatur gibt, die mich in einem fairen
Kampf töten könnte, steht das nicht zur Option. Ich könnte ihn nicht dazu
bringen. Selbst wenn ich ihn beleidigen und beschimpfen, wenn ich jede
bisherige Grenze überschreiten würde – er würde es nicht tun. Ich könnte ...
ja, vielleicht könnte ich ihm damit drohen, den Planeten zu vernichten, den er
so liebt und den er um jeden Preis beschützen wird. Aber was stärker ist als
der Wunsch nach einem ehrenvollen Tod ist der Wunsch, dass er mich – irgendwie
– in guter Erinnerung behält. Ich weiß nicht ob er es tut, wenn ich mich so
entscheide, aber wenn ich den anderen Weg wählte, würde er es sicher nicht.
Also habe ich einen angemessenen Ort gefunden. Ich sitze auf ein paar
Felsen, unter mir erstreckt sich weit ein See. Es ist still. Wasserrosen
bedecken die sanft gewellte Wasseroberfläche. Der Wind streicht sacht durch das
hohe Gras, das den See umgibt. Die Bäume des Waldes hinter mir und um mich
herum flüstern leise, fast erwartungsvoll, als wüssten sie gerne, weshalb ich
hierher gekommen bin. Weshalb ich den Frieden dieses Ortes störe und ihn
entweihe.
Es ist Nacht. Die Dunkelheit erscheint mir passender als das Sonnenlicht.
Die Sterne leuchten bereits. Der Himmel ist so klar wie nur irgendwas.
Wundervoll schwarz – dunkel und tief und mysteriös ganz genau wie seine Augen…
Ich kann sogar den Stern sehen, der die Heimat des Planetensystems von Vegeta-sei war. Obwohl sogar der Stern ausgelöscht wurde an
jenem Tag des Verrats, kann man sein Licht noch immer sehen, während es ewig
durch die Dunkelheit des Alls reist. So bleibt also doch etwas zurück nach dem
Tode...
Wird etwas auch nur annähernd so schönes und reines wie dieses Sternenlicht
von mir verbleiben, wenn ich dieser Welt den Rücken kehre? Nein, ich denke
nicht. Das Beste, was ich erwarten kann, ist, dass die Erinnerung an mich
schnell schwindet, und ich wenigstens keinen Schatten in dieser Welt
hinterlasse.
Ich betrachte sinnierend den Dolch in meiner Hand. Die geschwungene Klinge,
meisterhaft gearbeitet, leuchtet auf, als ich sie leicht bewege. Sie
reflektiert das Mondlicht. Der fahle runde Mond hat sich schon über die Spitzen
der Bäume erhoben und badet alles in seinem silbernen Licht. Die ganze Szenerie
hat etwas sehr ätherisches.
Die Zeit ist fast gekommen.
Mein Herz ist noch immer voller Fragen ohne Antwort, voller Angst und Pein.
Aber langsam, ganz langsam, ebben sie ab und verschwinden, während ich die
wundervolle Aussicht vor mir genieße. Frieden... endlich werde ich Frieden
finden.
Dieses Mal wird es kein Zurück geben, keine Wiederbelebung. Ich werde
verblassen und eingehen in die Schatten und die Dunkelheit, die mein Herz und
meine Seele so lange schon belagern. Ich denke, dass ich weiß, wie ich das
erreichen kann. Wenn ich im Jenseits ankomme, werde ich darum bitten, weder in
den Himmel noch in die Hölle geschickt zu werden. Hah!
Als ob ersteres jemals in Frage gekommen wäre!
Von den beiden Malen, die ich zuvor schon gestorben bin, weiß ich, dass es
die finale Auslöschung der Seele und des gesamten Seins gibt. Was dann folgt,
ist nur Dunkelheit und Leere. Das Nichtsein. Für alle Ewigkeit. Ich hoffe, dass
es mir gewährt wird. Da die Wiederbelebung nur aus den Gefilden des Jenseits
möglich ist, sollte das die endgültige Auslöschung meiner Existenz und meiner
gequälten Seele bedeuten.
Ach doch... ich bin dankbar. Obwohl mein Leben so gar nicht den Verlauf
genommen hat, den es hätte nehmen sollen - nicht im Geringsten - gab es auch
gute Dinge. Bulma. Sie hat mich geliebt, das weiß ich,
und ich denke, dass auch ich sie geliebt habe, auf meine eigene Art und Weise.
Und natürlich Trunks, mein einziger Sohn. Ich hoffe so, dass er nicht schlecht
über mich denken wird, wenn er herausfindet, was ich getan habe. Ich glaube
fast, er liebt mich auch. Das ist ein Wunder, denn ich bin niemals fähig
gewesen, ihm meine Liebe zu zeigen. Aber auf irgendeine Art und Weise hat er es
wohl trotzdem gefühlt. Er von allen alleine war wohl in der Lage zu spüren, was
in mir vorging, und zu verstehen, was niemand – niemand! – sonst verstehen konnte.
Trunks… ich bin stolz auf dich. Ich habe dir einen kleinen Abschiedsbrief
hinterlassen, der genau das besagt. Es ist das erste und das letzte, was ich je
für dich getan habe. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich dich immer für
würdig gehalten habe, mein Sohn zu sein. Ich halte dich für viel nobler und
besser, als ich selbst es bin. Du wärst eines Tages der Hohe König von Vegeta-sei geworden, wenn nicht... aber, welche Ironie,
wenn der Planet nicht vernichtet worden wäre, wärst du fast sicher nie geboren
worden.
So birgt selbst die Zerstörung die Geburt von etwas Gutem in sich. Ich
hoffe, dass mein Tod dein reines Herz nicht belasten und deine leuchtende Seele
nicht trüben wird, sondern dass er dich stärker macht, um die Aufgabe
anzunehmen, die ich nun niederlege: der unbesiegbare Kämpfer zu werden, von dem
ich weiß, dass er in dir steckt und, noch tausendmal wichtiger, ein frohes
Leben zu leben, mit jemandem an deiner Seite, den du liebst.
Du dachtest sicher, ich hätte es nie bemerkt… aber du vergisst, mein Sohn,
ich habe sehr scharfe Augen, und die ganz leichte Veränderung in deinem Blick,
wann immer er auf ihn fällt - Goten, sein Sohn… - ist mir nicht entgangen. Ich
schätze mal, du denkst, dass ich es niemals dulden würde, dass du und er
zusammenkommen. Kein Wunder, schließlich habe ich immer perfekt vorgespielt,
dass ich seinen Vater hassen würde. Aber so ist es nicht, mein Sohn. Du liegst
falsch - und ich möchte mir gerne vorstellen, dass du ganz leicht lächelst, als
du diese Zeilen liest – ich wünsche dir nichts mehr als das wahre Glück, und
wenn du es bei ihm findest, dann zögere nicht. Lass deinen Stolz, den du von
mir geerbt hast, und der dich mir so ähnlich macht, nicht in deinem Weg stehen!
Mache nicht dieselben Fehler wie ich, mein Sohn!
Nun ist es soweit. Die Zeit ist gekommen. Ich wünschte nur, ich hätte ihm
Lebewohl sagen können. Aber er hätte wohl versucht, mich aufzuhalten, er ist ja
schließlich der Held des Tages, der strahlende Beschützer des Planeten. Er
hätte versucht, mich zu retten, nicht wissend, dass er es war, der mich vor
langer Zeit verdammt hat, diesem dunklen Pfad zu folgen. Nicht dass ich Anklage
erheben will. Ich will ihm nicht die Verantwortung geben. Ich will nicht, dass
er sich womöglich schuldig fühlt. Niemals mehr soll wegen mir auch nur eine
Träne diese sanften Augen trüben. Das ist der Grund, warum ich ihm keinen
Abschiedsbrief geschrieben habe. Keine Erklärungen. Ich hoffe, dass er es
einfach akzeptieren wird, mit der Zeit, wie immer nichts verstehend, aber sein
Leben wird weitergehen.
Der Dolch glitzert verheißungsvoll in meiner Hand. Es hat nicht
sein sollen. Endlich ein Schlussstrich unter all den Schmerz und die
Tränen.
Bitte… vergiss mich nicht, wenn du kannst… aber versuche, dich an die
wenigen guten Dinge an mir zu erinnern.
Bitte... vergib mir, dass ich dich verletzt habe... ich wollte das nie…
Und bitte… vergib mir, dass ich nicht stark genug war. Einmal mehr.
Lebewohl, meine einzige und wahre Liebe…
***
Es tut nicht weh. Ich fühle, wie das Blut und das Leben aus mir heraus rinnen,
und als die Wärme beginnt, meinen Körper zu verlassen, verstummt endlich der
pochende Schmerz in meinem Herzen. Ich fühle sie nahen, die lang ersehnte
friedvolle Dunkelheit.
Doch halt... durch die Dunkelheit nähert sich rasend schnell ein heller
Lichtblitz. Oh nein. Ich hätte es wissen müssen. Unsere Kis
sind sich seit unserer Fusion so nah gewesen - zu nah. Er hat gespürt, dass
etwas nicht stimmt. Er kommt zu mir… los doch, fließ schneller, Blut, hör auf
zu schlagen, widerspenstiges Herz!
Zu spät. Da ist er schon, und nähert sich mir langsam. Ich kann sein Ki
fühlen, hell leuchtend wie eine Flamme an meiner Seite in der Dunkelheit. Aber
mein Blick ist schon getrübt, ich kann ihn nicht mehr richtig sehen. Was für
eine Schande… wenn ein einsamer Tod mir schon nicht gewährt wird, hätte ich mir
zumindest einen letzten Blick auf sein wunderschönes Gesicht und seinen
perfekten Körper gewünscht.
Jetzt berührt er mich vorsichtig. Ich bin an den Felsen herunter gerutscht
und liege im hohen Gras. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Blut rinnt
unaufhörlich aus der tiefen Wunde. Ich höre Panik in seiner Stimme. Hier ist er
wieder, mein Held, der Retter des Universums. Immer bemüht, Gutes zu tun. Ich
würde vielleicht sarkastisch lächeln, wenn ich noch könnte. Ich versuche zu
verstehen, was er sagt.
„… geh nicht, Vegeta… Bitte… verlass mich nicht. Nicht auf diese Weise…“
Weint er etwa?! Ich bin überrascht, obwohl auch das immer schwächer wird, so
wie der Rest von mir. Dann merke ich, wie er mich vorsichtig aufhebt, und mich
in seine Arme nimmt – ah... was für ein Gefühl! Wie lange ich darauf gewartet
habe… jetzt kann ich in Frieden sterben!
Er hat mich jetzt sicher auf seinem Schoß. Sein Gesicht ist dem meinen so
nahe, aber ich kann ihn nicht mehr sehen, nur gerade noch spüren. Er scheint
mich anzuschauen. Ich kann hören, dass er die ganze Zeit mit mir redet, aber
die Worte scheinen mir merkwürdig unverständlich. Ich nehme mein letztes
bisschen Kraft zusammen und konzentriere mich.
„Warum?! WARUM?! Sprich mit mir, bitte! Verlass mich nicht … was.. ich falsch…? BITTE!... Vegeta… mein Prinz… mein
Geliebter…“
Dieses letzte Wort, nur gemurmelt und kaum hörbar, reißt mich noch einmal
aus meiner Lethargie. Selbst als meine Gedanken langsam ersterben, durchfährt
es mich wie ein elektrischer Schlag. Moment mal... was hat er gesagt? Kann es
sein…? Dachte er vielleicht wirklich, dass all meine gemeinen Worte ernst
gemeint waren? Kann es wirklich sein, dass er sich nicht im geringsten
meiner Gefühle für ihn, meiner Qualen bewusst war, sondern vielmehr selbst…
Nein! Das kann, das darf nicht sein! Das wäre zu grausam… es muss der nahende
Tod sein, der mich solche Dinge halluzinieren lässt.
Und mit diesem letzten bitteren Gedanken verlischt mein Geist endgültig.
Das letzte, was ich auf dieser Welt fühle, ist die warme Umarmung
desjenigen, den ich über alles liebe, und Tränen, die meine Wangen herab rinnen.
***
Dunkelheit. Sie ist überall um mich herum. Ich habe jedes Zeitgefühl
verloren. Dies ist also das Jenseits. Einmal mehr. Ich kann nicht das Geringste
sehen. Und ich kann meinen Körper nicht spüren. Also haben sie mich ihn dieses
Mal nicht behalten lassen. Ich bin jetzt nichts weiter als eine verlorene
Seele. Aber erstaunlicherweise ist der Schmerz immer noch da. Ich habe kein
Herz in dem Sinne mehr, aber ich fühle immer noch diese Pein. Das ist nicht
fair! Alles was ich wollte, war, endlich Frieden zu finden. Ich wollte es so
verzweifelt. Ist dies eine Art von Strafe?
Ich kann mich nicht sehr gut an jene letzten Momente erinnern.
Meine letzten Minuten auf Erden sind nicht so verlaufen, wie ich es geplant
hatte. Ich bin nicht ganz sicher, was genau passiert ist, weil mein sterbendes
Gehirn nicht wirklich gut mit dem Mangel an Blut und Sauerstoff zu Recht kam.
Was bedeutet, dass ich nur raten kann. Ich weiß nur sicher, dass er nahe war,
dass er mich gefunden hat, bevor ich gestorben bin.
Und dass er zu mir gesprochen hat. Ich erinnere mich undeutlich an
Überraschung und Bitterkeit und Pein. Noch mehr Schmerz. Ich habe die Welt
verlassen, so wie ich darin gelebt habe. Gepeinigt. Zerissen.
Wieder kein Frieden. Und wieder war er es, der das – unwissentlich und
unschuldig – verursacht hat. Aber ich kann mich einfach nicht erinnern, was genau
passiert ist.
Plötzlich erklingt eine laute und mächtige Stimme aus der Dunkelheit. Sie
scheint direkt zu meiner Seele zu sprechen und mein ganzes Selbst vibriert
darunter. Es tut beinahe schon weh.
„Vegeta!“ sagt die Stimme.
Ja, sage ich, ich kann dich hören, vielen Dank auch, geht’s auch
etwas leiser?
Ich bin zu meinem altgewohnten, bitter-ironischen
Selbst zurückgekehrt, ich weiß. Aber ich bin so furchtbar enttäuscht. Alles,
was ich wollte war ein Ende. Aber es sieht so aus, als würde meine Qual bis in
alle Ewigkeiten fort dauern.
„Vegeta“, fährt die Stimme fort, während sie düster durch die Kammern meines
Geistes braust und Türen aufstößt, die ich für immer geschlossen glaubte,
„weißt du, wo du dich befindest?“
Nun, sage ich und realisiere, dass ich nicht zu sprechen (was ohne
Mund auch wirklich schwierig wäre), sondern meine Antworten nur zu denken
brauche, ja. Ich schätze mal, dies ist das Jenseits.
„Richtig… Dies ist der Ort, an dem du gemessen und bewertet wirst. Hier wird
sich dein Schicksal entscheiden!“ fügt die Stimme mit einem entschieden unangenehmen
Unterton hinzu.
Ah ja… das dachte ich mir. Also, was werdet ihr mit mir tun?
„Wohin willst du gehen?“, fragt mich die Stimme überraschenderweise. Ich
antworte sofort und ohne nachzudenken.
Keinen Schmerz mehr. Ich möchte nicht länger leiden. Lasst mich in das
Nichts eingehen, wo alles dunkel und leer ist. Lasst mich verlöschen, damit ich
endlich Ruhe finden kann. Nie wieder Tränen. Kein Verlangen mehr. Keine Qual.
Und nie mehr… Liebe.
„Das ist es also, was du dir wünschst…“, sagt die Stimme und sie scheint mit
jedem Wort weicher zu werden. „Willst du nicht sehen, was dein Tod für Folgen
hat?“
Folgen…? Ich denke eine Weile lang darüber nach. Will ich wirklich sehen,
wie sie wahrscheinlich feiern, dass ich endlich fort bin? Oder wie sie mich
vielleicht schon vergessen haben? Trunks... er würde vielleicht weder das eine
noch das andere tun. Vielleicht vergießt er sogar eine Träne. Das will ich aber
auch nicht sehen. Meine Antwort ist simpel.
Nein.
„Nun, es ist nicht so, als ob Du wirklich eine Wahl hättest… Du wirst Dir
ansehen müssen, wie dein Tod das Schicksal anderer beeinflusst.“
Langsam beginne ich, diese verdammte Stimme zu hassen, aber dann ist auch
das vergessen, als plötzlich Bilder vor meinem inneren Auge erscheinen. Da ich
nicht weiß, wie ich mich abwenden könnte, bleibt mir keine andere Wahl, als zu
sehen, was man mir so unbedingt zeigen will.
Ich erkenne den See. Es ist immer noch dieselbe sternenklare Nacht. Ich sehe
einen dunklen Schatten, der im hohen Gras kauert. Mein nicht mehr existierendes
Herz krampft sich zusammen, als ich die Umrisse erkenne. Wie unglaublich
grausam! Warum zeigt man mir ausgerechnet ein Bild desjenigen, der der Grund
dafür war, dass ich mich nun hier befinde? Ich möchte ihn nicht sehen! Quält
mich nicht mit dem, was ich für immer verloren habe!
Das Bild wird immer klarer. Ich sehe ihn, muss ihn anschauen. Der Schmerz
zerreißt mich fast, und ich glaube, dass ich gleich wahnsinnig werde. Was tut
er? Er starrt auf etwas herunter, dass in seinem Schoß liegt. Mit einem kalten
Schaudern erkenne ich meinen eigenen toten Körper. So sehe ich also von außen
aus. Ziemlich klein. Und so zerbrochen? Er hat mein Blut an seinen Händen, es
befleckt seine Kleidung.
Jetzt kann ich seine Augen sehen. Ich ringe nach Luft. Kein Funke darin!
Kein Leben mehr in diesen Augen! Fast schon gebrochen sehen sie aus. Leer. Sie
reflektieren noch nicht einmal mehr das Licht des Silbermondes. Er hält meinen
Körper fast schon krampfhaft fest. Er zittert ganz leicht. Stumme
Tränen rinnen seine Wangen herab, kristallklar zerstäuben sie auf dem harten
Fels. Ich kann es nicht glauben! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er es so
schwer nehmen würde! Alles was ich wollte, war doch nur, dass mein eigener
Schmerz endet und dass wir beide endlich Frieden finden. Aber stattdessen
scheine ich ihn einmal mehr verletzt zu haben. Ein weiteres Mal zuviel.
„Jetzt siehst du, was dein selbstsüchtiger Stolz verursacht hat.“
Ich erschrecke. Stolz ... selbstsüchtig? War es selbstsüchtig von mir, dies
zu tun? Ja, vielleicht. Und vielleicht war es mein ganzes Leben lang so.
Schließlich hätte ich es ihm sagen könne, nicht wahr? Es war nur mein
verdammter Stolz, der mir im Wege stand. Ich hätte es ihm schon lange, lange
vorher sagen können. Wenn ich nur nicht so stolz gewesen wäre und so verdammt
viel Angst gehabt hätte. Unwillig muss ich die Wahrheit erkennen. Ich hatte
immer Angst, dass er mich zurückweisen würde, wenn er wüsste, wie es um mich
steht, dass er vielleicht letztendlich doch die Dunkelheit in meiner Seele
bemerken – mich so sehen würde, wie ich wirklich bin, und dass er sich von mir
abwenden würde, so dass ich selbst das bisschen verlöre, was wir hatten. Dass
er mich verachten und hassen würde. Dass ich verlassen wäre, für alle Zeiten
aus dem Kreis seines Lichtes verbannt.
Ich muss zusehen, wie er lautlos schluchzt. Er sieht so unglaublich
gebrochen aus, als ginge ihm mein Tod wirklich nahe. Sein Schmerz ist auch der
meine und wenn ich einen Körper hätte, würde ich all die Tränen weinen, die ich
in meinem Leben nicht weinen konnte. Ich kann das nicht mit ansehen. Ich kann
nicht!
Bitte... ich flehe die Stimme fast schon an, obwohl es mir zuwider
ist, bitte… lasst mich endlich gehen. Ich kann es nicht ertragen! Dies ist
zu grausam!
„NEIN! Es ist noch nicht vorbei. Du hast noch nicht die Erlaubnis, weiter zu
gehen. Warte ab und sieh zu.“
Nein bitte, nicht mehr. Ich kann nicht mehr … Ich sehe, wie er aufhört zu
zittern und sich versteift. Er steht langsam auf. Er hat meinen Körper auf
seinen Armen, vorsichtig und zart, als wäre er etwas sehr Zerbrechliches. Dann
steht er dort, hoch aufgerichtet und wunderschön im silbernen Mondlicht, und
ich könnte schwören, sein Herz ist so gebrochen wie das meine. Und dann wirft
er den Kopf zurück und ein Schrei entringt sich seiner Seele, der so voller
Trauer und Schmerz ist, dass er nicht mehr menschlich klingt. Er trauert um
mich! Er ruft nach mir?
Er sieht so wild aus! Selbst jetzt, in diesem Moment äußerster Seelenpein,
kann ich meine Augen nicht von ihm abwenden, trinke seinen Anblick durstig in
mich hinein!
Dies ist den Schmerz fast schon wert. Ihn noch einmal zu sehen, sein wahres
Selbst, dass er so gut versteckt, und dass nur wenige in kurzen kostbaren
Momenten zu sehen bekamen. Ich habe es geliebt, ihn so zu sehen. Ich tat alles
dafür, um einen kurzen Blick in diese seine wahre Natur zu erhaschen. Selbst
wenn es mich fast umbrachte, selbst wenn unsere Kämpfe ohne Grenzen waren und
ich wieder einmal zum Verlieren verdammt war... ich konnte es genießen, diesen
kurzen Moment auf dem Höhepunkt des Kampfes, wenn er seine wahre Macht zeigte.
Wenn er die wilde ungebändigte Kraft ausstrahlte, wenn seine angeborene
Aggressivität ihn zu immer neuen Höhepunkten trieb, wenn der Schleier der
Zivilisation entzwei gerissen wurde, und dahinter Stolz und Kraft zum Vorschein
kamen. Stahl unter Seide. Das ist er. Dann und nur dann, war er so, wie er
immer hätte sein sollen. Die perfekte Verbindung von Kraft und Grazie. Ein
tödlicher Tänzer. Ein Raubtier auf der Jagd. Wild. Frei. Voller Macht…
Voller Entschlossenheit.
So wie er jetzt aussieht, so verzweifelt, wie er zu sein scheint, traue ich
ihm zu, dass er einen Weg findet, mich zurück zu holen. Er hat Freunde überall
im Universum. Dende, Kaio-sama,
Kaioshin. Wenn er ruft, wird es Antworten geben. Er
hat so viel Gutes getan, sie schulden ihm viel. Es könnte möglich sein, dass er
einen Weg findet, mich wiederzubeleben. Aber das kann ich nicht zulassen. Es
muss ein Ende haben. Hier und jetzt. Ein und für alle Mal. Ich kann, nein, ich
werde es nicht länger ertragen. Zu sehen, was ich niemals haben kann, und ganz
langsam zu verbrennen unter dem Blick seiner mitternachtsschwarzen Augen. Nur
ein weiterer Blick in diese sanften, ahnungslosen Augen, und etwas in mir wird
zerbrechen – endgültig. Ich würde wahnsinnig werden vor Verlangen und vor
Trauer. Ich befürchte, er würde, wie immer, nichts verstehen. Er würde es noch
schlimmer machen, indem er versucht, mir zu helfen. Womöglich würde ich ihm
noch mehr Schmerz verursachen. Das will und darf ich nicht. Nie wieder. Er soll
glücklich sein. Ohne mich.
Dann sehe ich, wie sein Blick auf etwas fällt, dass zu seinen Füßen liegt
und das Mondlicht reflektiert. Es ist der Dolch, der aus meiner starr
gewordenen Hand gefallen ist. Sehr langsam, vorsichtig und fast schon zärtlich,
legt er meinen Körper auf den Boden. Zögernd berühren seine zitternden Finger
den Dolch. Er nimmt ihn in die Hand. Seine Finger streichen über die
geschwungene Klinge. Mein Blut klebt noch daran. Seine leeren Augen jagen mir
Schauder über den Rücken. Langsam hebt er den Dolch, um ihn besser betrachten
zu können. Er scheint ihn zu erkennen - ich muss ihm das Ding einmal gezeigt
habe, in einem Moment der Sentimentalität. Ich wüsste zu gerne, was er jetzt
denkt. Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Was fühlst du?
Wenn ich könnte, ich würde jetzt den Atem anhalten. Wenn ich noch ein Herz
hätte, es würde wie rasend schlagen. Vor Trauer, vor Schmerz, vor ... Angst?
Ich habe das Bedürfnis zu schreien, ihn auf mich aufmerksam zu machen. Ich sehe
etwas in seinen schrecklich leeren Augen. Was ist das nur?
Er starrt weiterhin auf den Dolch. Er murmelt etwas – ganz leise, ich kann
nicht verstehen, was er sagt. Seine freie Hand streicht sanft durch den
Haarschopf des Körpers vor ihm ... mein Haar. Dann lächelt er.
Und gerade, als ich mich zu entspannen anfange, denke, dass das Schlimmste
jetzt vorbei ist… dass er es akzeptieren wird und sein Leben ganz normal
weitergeht, und dass er glücklich sein wird – denn das ist es, was ich mir am
meisten wünsche auf der Welt ...
Genau in diesem Moment…
… packt er den Dolch fest
und
stößt ihn
tief in seine Brust
genau in sein Herz.
Mein Blick verschwimmt. Der Schock durchfährt mein ganzes Selbst. Ich KANN
einfach nicht glauben, was gerade geschehen ist! Ich sehe seine leeren Augen
endgültig brechen. Ich sehe den Schmerz auf seinem schönen Gesicht sich mit
etwas anderem vermischen. Was ist es? Hoffnung? Kann das sein?
Sein Körper sackt in sich zusammen. Er fällt zu Boden. Seine Hand krampft
sich noch immer um den Dolch in seiner Brust. Jetzt bewegt er sich nicht mehr.
Unsere beiden Körper liegen nebeneinander – regungslos.
NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIINNN!!!!!
Warum? Warum hat er das getan?! Wieso nur? Mein Geist ist in solchem
Aufruhr, dass ich nicht mehr weiß, was ich denken soll. Ich fürchte, ich werde
mich verlieren, werde davon wirbeln ins Nichts wie ein fallendes Blatt im
Herbstwind. Ich wollte diese Welt verlassen, seine Welt, aber anstatt mich gehen zu lassen, hat er beschlossen mir zu folgen.
Weshalb um alles auf der Welt sollte er das tun? Verdammt, wenn er mich
zurück hätte haben wollen, er hätte doch sicher einen Weg gefunden. Aber er hat
nicht daran gedacht, er denkt ja nie nach, bevor er etwas tut. Oder war er so
verzweifelt, dass er nicht mehr denken konnte? Hat er vielleicht verstanden,
dass ich keine Rückkehr wollen würde? Da ich mich auf diese Art davon
geschlichen habe … Aber selbst dann müsste ihm doch klar sein, dass wir uns
niemals wieder sehen werden, selbst wenn ich nicht ins Nichts ginge!
Das letzte Bild, das ich sehe, zeigt mir, wie unsere beiden Körper langsam
verschwinden und sich in Luft auflösen. Und plötzlich habe ich das Gefühl,
wieder einen Körper zu besitzen. Ich schwebe immer noch inmitten des Nichts und
kann die Hand nicht vor Augen sehen, aber ich fühle, wie mein Herz wie wild
schlägt, wie es sich zusammen krampft in purer Qual. Ich fühle, wie der Atem
unwillig meine schmerzenden Lungen füllt, als der Schrei, der die ganze Zeit
nur darauf gewartet hat, endlich hervorbricht…
„AAAAAAAAH! DAS IST NICHT FAIR!“
„Ist es nicht? Das ist der Weg, den Du durch deine Handlungen gewählt hast!“
teilt mir die Stimme emotionslos und grausam mit.
„Lasst mich gehen! Ich ertrage es
nicht länger!“
„Nein… es wurden bereits andere Pläne gemacht. Ein Wunsch wurde gewährt.“
Ein... ein Wunsch? Wer..?. Was?
Ich schließe meine Augen und fühle Tränen meine Wangen benetzen. Warum werde
ich so gequält? Ist dies meine ewige Strafe für meine Missetaten?
„Wer bist du, dass du mich so
verletzen kannst? Woher weißt du so viel über mich? Warum willst du mich so
quälen?“, frage ich die Stimme, vor Schmerz und Wut zitternd. „Wer gab dir das Recht, über mich zu richten?“
„Weißt du das denn immer noch nicht?“ antwortet die Stimme mir. „Kannst du
es nicht erraten? Ich bin du, Vegeta-no-Ouji, letzter
Prinz und König der stolzen Rasse der Saiyajin von Vegeta-sei.
Ich bin dein eigenes Gewissen. Wer sonst könnte über dich richten?“
Und endlich verstehe ich. Ich habe es die ganze Zeit gewusst. Nun, da ich
die Welt der Lebenden hinter mir gelassen habe, sind alle meine Masken und
Barrieren endlich gefallen, haben mich Angst und Stolz, Wut und Bitterkeit,
Sarkasmus und Unsicherheit schließlich verlassen. Meine Augen sind endlich
offen. Ich kann die Wahrheit sehen.
Es war nur meine Schuld. Ich war es, der ihn all die Jahre auf Distanz
gehalten hat. Vielleicht wollte ich gar nicht siegen, aus Angst davor, was dann
kommen würde. Es war nur meine Schwäche. Nur ich. Die Tränen des bitteren
Verstehens laufen endlich befreit meine Wangen herab. Ich habe meine Chance
vertan. Vielleicht bin ich es nicht einmal wert, endlich von meinem Schmerz
erlöst zu werden. Nur einmal... ein einziges Mal hätte ich ehrlich sein müssen.
Ich hätte es schon vor langer Zeit sagen sollen, diese Worte die meine Lippen
jetzt unbewusst formen.
Ich liebe Dich.
***
Plötzlich bemerke ich, dass die Dunkelheit um mich herum verschwunden ist.
Blendend helles Licht umgibt mich. Jemand legt eine Hand auf meine Schulter.
Ich erstarre.
Ich fühle eine Präsenz… Kann es sein? Ganz langsam drehe ich mich um.
Dunkle nachtschwarze Augen sehen tief in die meinen. Ein Lächeln erhellt ein
sanftes Gesicht… Wunderschönes ebenholzschwarzes Haar…
Mein Herz schlägt so heftig – ich glaube, ich müsste sterben, wenn ich nicht
schon tot wäre. Er glüht in diesem wunderbaren, weißen, reinen Licht, das mich
umgibt und durchdringt, jede Zelle meines Körpers wärmt und bis in die tiefsten
Winkel meiner Seele leuchtet. Nein, nicht nur er… ich selber strahle auch. Wir
beide befinden uns inmitten von warmem purem Licht.
Federn…?
Und wundervolle, große, weiße Schwingen umgeben mich, schließen mich sicher
ein, und ziehen mich langsam zu ihm hin. Er legt seine Arme um mich und schaut
lächelnd in mein fassungsloses Gesicht. In seinen Augen kann ich lesen, was ich
so lange gesucht habe. In ihnen ist so viel Liebe. In IHM ist so viel Liebe.
„Vegeta..“ sagt er, und ich erzittere, als ich
meinen Namen von diesen Lippen höre. „Ich habe so lange darauf gewartet... auf
dich…“
Er neigt den Kopf und mein Herz schlägt noch einmal heftig und ängstlich,
bevor mich Frieden und Ruhe endlich durchströmen und mich ganz und gar
ausfüllen. Als er mich küsst, fühle ich, wie die Schwingen auf meinem eigenen
Rücken sich weit entfalten und sich mit seinen verschränken.
Ich musste nie stärker sein. Wir sind gleich. Er fühlt dasselbe wie ich. Ich
werde nie wieder alleine sein - und er auch nicht…
Meine Augen füllen sich ein letztes Mal mit Tränen, aber dieses Mal ist es,
weil ich so glücklich bin... weil ich ihn so sehr liebe.
Unsere Körper verschmelzen, als wir uns einander hingeben, und in diesem
Kuss endlich finden, was wir uns beide so lange ersehnt haben. Nicht nur unsere
Körper, auch unsere Gedanken werden eins, als Herz nach Herz ruft und unsere
Seelen dem Weg folgen, der schon vor so langer Zeit für uns geöffnet wurde. Wir
hätten ihn schon viel früher beschreiten können.
Endlich verstehe ich alles. Ich schließe meine Augen, lächele und verliere
mich in diesem unglaublichen, wunderbaren Gefühl.
Dieser Kuss wird niemals enden.
Eine unendliche Geschichte…
~ owari
~
~ ? ~
Sera: Ahemm... so... naja,
was haltet ihr davon? *nervös in die Runde schau*
Vegeta: Ich bin tot!! Und er *auf Goku zeigs* auch!
Was sollen wir also davon halten?
Goku: *Vegeta besitzergreifend mit seinen Flügeln
umarmt*
Sera: Ja... aber... ihr seid jetzt Engel... für immer zusammen... im Himmel...
und so... das ist doch schön, oda?
Vegeta: Ja, ganz toll... kein Training, keine Kämpfe, kein Essen...
Goku: Kein Essen??!?! Warte, dir werd ich...! *KAMEHAMEHAAAAAA!
Sera: *schmauch* *kokel* *umfallsz*
XoX (gegen Final Flashs bin ich inzwischen resistent,
aber KameHameHas... *seufz)
Vegeta: Wer hätte das von Dir gedacht..! Ich liebe
Dich, wenn Du so agressiv bist...
Goku: Ich liebe Dich auch.. Vegeta... *beugt sich
herunter und küsst ihn sanft*
Sera: *schwenkt ein Fähnchen aus dem Aschehaufen, auf dem steht: Ende gut,
alles gut...
While AFF and its agents attempt to remove all illegal works from the site as quickly and thoroughly as possible, there is always the possibility that some submissions may be overlooked or dismissed in error. The AFF system includes a rigorous and complex abuse control system in order to prevent improper use of the AFF service, and we hope that its deployment indicates a good-faith effort to eliminate any illegal material on the site in a fair and unbiased manner. This abuse control system is run in accordance with the strict guidelines specified above.
All works displayed here, whether pictorial or literary, are the property of their owners and not Adult-FanFiction.org. Opinions stated in profiles of users may not reflect the opinions or views of Adult-FanFiction.org or any of its owners, agents, or related entities.
Website Domain ©2002-2017 by Apollo. PHP scripting, CSS style sheets, Database layout & Original artwork ©2005-2017 C. Kennington. Restructured Database & Forum skins ©2007-2017 J. Salva. Images, coding, and any other potentially liftable content may not be used without express written permission from their respective creator(s). Thank you for visiting!
Powered by Fiction Portal 2.0
Modifications © Manta2g, DemonGoddess
Site Owner - Apollo